Selten habe ich ein so poetisch geschriebenes Buch gelesen, stellenweise erinnert es eher an Lyrik - und das mag ich eigentlich gar nicht. Hier aber passt es genau, denn der Roman erschafft ohnehin eine eigene Welt auf einer Insel, die sich irgendwie nach Südeuropa anfühlt, mit eigenen Regeln und eigenen Wörtern. Letztendlich geht es um die Geschichte eines Erwachens: Eine Frau beginnt, die zahlreichen Regeln in Frage zu stellen - die denn auch vor allem dazu dienen, bestehende Machtverhältnisse zu festigen, vor allem Frauen kleinzuhalten und ja keine Veränderung zuzulassen. Es geht um Mut, Liebe und das Streben nach Wissen und Freiheit. Die Erzählung ist sprachlich begeisternd, spannend erzählt und ging mir sehr nahe.
Karen Köhler - Erstveröffentlichung 2019, 464 S.
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